Die anderen Harzsäuren sind zwar weniger bekannt, sind jedoch nach derzeitigem Forschungsstandebenfalls mitverantwortlich für die Wirkung des Weihrauches. Anders als die Boswelliasäuren sind sie nicht spezifisch für die Weihrauchpflanze, sondern kommen auch in anderen Pflanzen vor. Die Forschung hat sich bisher jedoch verstärkt für die BAs interessiert, daher gibt es zu den anderen Säuren (noch) nicht dieselbe Fülle an Forschungsergebnissen.
Die Neutralbestandteile bestehen aus Monoterpenen, Diterpenen, Sesquiterpenen und Triterpenen. Sie sind sehr geruchsintensiv und verleihen dem Weihrauchharz den typischen Geruch und auch die klebrige Eigenschaft.
Jedoch kommen nicht alle Verbindungen in allen Weihraucharten vor, zusätzlich können sie auch mengenmäßig je nach Art stark schwanken. Die genauen Wirkungen der Neutralbestandteile muss durch die Forschung erst noch geklärt werden. Man weiß aus verschiedenen Untersuchungen von Wissenschaftlern allerdings heute schon, dass auch sie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
Eine israelische Forschungsgruppe beschäftigt sich seit einiger Zeit mit den zwei Substanzen Incensol und Incensol-Acetat. Diese gehören zu den Neutralbestandteilen. Die Forschungsarbeiten konnten zeigen, dass diese Substanzen sowohl entzündungshemmende als auch psychoaktive Wirkungen besitzen, doch konnte das bisher erst in vitro und in Tiermodellen gezeigt werden.